Freiwillige Feuerwehr Steinberg e.V.

24 Stunden Übung der Jugendfeuerwehr

Steinberg. (ez) Das Einsatzspektrum der Freiwilligen Feuerwehr ist groß und vielseitig – und in jedem Bereich sind die ehrenamtlichen Helfer gut geübt und vorbereitet. Was nun genau hinter der Arbeit steckt, wie anstrengend es sein kann und was es bedeutet „Rund-um-die-Uhr“ einsatzbereit zu sein, davon machten sich neun Jugendliche der Feuerwehr Steinberg im Rahmen der 24-Stunden-Übung ein Bild


Vielen Dank an unsere Kameradin Stefanie für das Video!

Die Nachwuchskräfte selber hatten die Idee zu dieser Übung, welche natürlich von den Erwachsenen gerne in die Tat umgesetzt wurde. Die Ausarbeitung hierzu übernahmen Thomas Wanninger, Vitus Hausbeck, Stefanie Schwinghammer und Daniel Zellner, welche tatkräftige Unterstützung in ersten Kommandanten Thomas Heindl, dessen Stellvertreter Albert Schwinghammer sowie weiteren Einsatzkräften fanden. Bei der Erstellung des Programmes achteten sie auf eine bunte Mischung von Theorie und Praxis. Außerdem hatte man so manche Überraschung parat – am Ende der 24 Stunden waren sich alle einig: Es war zwar anstrengend aber ungemein lehrreich, aufregend und ein tolles Erlebnis.
Nachdem zu Beginn erster Kommandant Thomas Heindl im Feuerwehrgerätehaus in Steinberg begrüßte und den Tagesablauf näher vorstellte, ging es sofort los. Im Rahmen der Gerätekunde lernten die Teilnehmer Geräte und Werkzeuge der beiden Fahrzeuge LF10 und MZF näher kennen. Im Vordergrund standen anschließend all diejenigen Geräte, die in den nachfolgenden Einsätzen auch benötigt wurden. Die fest eingebaute Feuerlöschkreiselpumpe, der Lichtmast, die Notstromaggregate und die tragbare Pumpe TS8 standen dabei zusammen mit den verschiedenen Schlaucharten, Verteiler und Strahlrohre im Vordergrund.
Um einen realen Berufsfeuerwehrtag darstellen zu können, teilte man anschließend die Jugendlichen auf die Fahrzeuge und die einzelnen Positionen auf. Punkte, wie die richtige Sitzordnung und die Verantwortlichkeiten von Maschinist, Melder, Angriffstrupp, Schlauchtrupp, Wassertrupp und Gruppenführer kamen zur Sprache.
Um bestens gestärkt die anstehenden „Einsätze“ bewältigen zu können, lud man zu einem Abendessen ein. Auch Bürgermeister Peter Eisgruber-Rauscher war persönlich vor Ort und überreichte in diesem Zusammenhang eine Unterstützung für die Jugendgruppe. Es folgte durch Martin Jobst eine Einführung mit einer anschließenden praktischen Übung zum Thema Funk und Kommunikation am Einsatzort. Dabei wurde näher auf die Themen Funkdisziplin, Funksprüche und deren Umsetzung eingegangen. Das Erlernte konnte anschließend ins Praktische umgesetzt werden, als die Teilnehmer aufgeteilt in verschiedene Gruppen Aufgaben über Funk zu erfüllen hatten.
Markus Zitzelsberger und Thomas Heindl zeigten auf, was beim anstehenden Nachteinsatz mit dem Thema „Gefahrengut“ zu beachten war. Es standen die verschiedenen Gefahrenstoffarten im Vordergrund, brandtechnische Vor- und Nachteile sowie den richtigen Einsatz des ausgewählten Löschmittels. Gegen 23 Uhr wurde man schließlich zum ersten „Einsatz“ am südlichen Bahndamm gerufen. Hierbei wurde eine Person als vermisst gemeldet. Um den Überraschungseffekt zu gewährleisten und den Feuerwehralltag reell darstellen zu können, brach während der Suche ein Mitglied der ausgerückten Feuerwehr zusammen, musste geborgen und versorgt werden. Schwierigkeit bestand darin, dass das Gelände sehr schwer begehbar und nicht ausreichend beleuchtet war. Nachdem der Einsatz gut bewältigt war, freute man sich nach den Anstrengungen auf die Bettruhe.
Hier überraschte der Kommandant die Jugendfeuerwehr, ein brennender Sperrmüllhaufen am naheliegenden Seefestplatz musste gelöscht werden. Dabei wurde deutlich, dass die Teilnehmer das zuvor erlernte schon korrekt umsetzen und das Feuer zügig löschen konnten. Und schon am frühen Morgen merkten die Jugendlichen was es heißt, 24 Stunden einsatzbereit zu sein.
Die selbsterrichtete Leitstelle gab das Einsatzstichwort „Fahrzeug mit auslaufenden Betriebsstoffen“. Nachgestelltes Öl musste gebunden und anschließend die Fahrbahn gesäubert werden. Es folgte nach einem gemütlichen Frühstück im Theorieteil die Feuerlöscherkunde. Die Teilnehmer erhielten einen umfassenden Einblick in die verschiedenen Arten von Feuerlöschern.
Im zweiten Teil der Feuerwehrschulung wurde über den Einsatz im Brandfall und über Verkehrsunfälle informiert. Dabei übte man das korrekte Aussteigen und die richtige Aufstellung am Einsatzort, aber auch das Absperren von Straßen.
Bei der Feuerwehr Steinberg ist mit dem Stausee vor Ort, auch das Thema Boot präsent. Die Teilnehmer erhielten einen erweiterten Einblick in dieses Thema.
Parallel erhielt die zweite Gruppe einen verkürzten Erste-Hilfe-Kurs durch das BRK Marklkofen. Unter anderem standen Themen wie die Vorgehensweise beim Auffinden einer bewusstlosen Person, das richtige, professionelle Verhalten am Einsatzort mit Verletzen und das Betreuen dieser bis zum Eintreffen des Rettundsdienstpersonals auf dem Tagesplan.
Höhepunkt der 24-Stunden-Übung war der abschließende Großeinsatz. Während die Leitstelle lediglich das Stichwort „kleiner Verkehrsunfall“ meldete, entpuppte sich das Ganze am Einsatzort allerdings als ein wesentlich unübersichtlicheres Unfallbild. Nach einer ersten Lagebesprechung durch den Einsatzleiter in Absprache mit den Gruppenleitern wurde die Erstversorgung der beiden verunfallten Personen begonnen. Parallel wurde das Fahrzeug gelöscht und die aufgrund des Unfalls verteilten Holzstämme beiseite geräumt. Nachdem sich der Gesundheitszustand der beiden Verletzten verschlechterte, wurde das BRK Marklkofen und ein Sanitätswagen aus Dingolfing herbeigerufen. Zusammen mit einigen Kameraden der Feuerwehr wurden die teilweise sehr aufgebrachten Personen weiter verarztet. Nebenbei stellte sich heraus, dass zwei weitere Insassen wohl im Wald umherirrten. Ausgerüstet mit Funkgeräten, Taschenlampen und der Wärmebildkamera wurden drei weitere Trupps mit der Suche der Vermissten beauftragt.
Das BRK selber hatte die „Unfallsituation“ ausgearbeitet und überraschte damit die Feuerwehrler. Hier waren Tobias Eschlwech und Andreas Langer hauptverantwortlich. In den zwei Einsatzfahrzeugen befanden sich Rettungsdiensthelfer in Ausbildung, die damit ebenfalls die Möglichkeit zum realistischen Üben hatten. Übungsziel war es, die Zusammenarbeit der Hilfskräfte sowie die richtige Übergabe, Erstversorgung und Verteilung der Arbeiten und Verantwortlichkeiten zu üben.
Nachdem der Einsatz beendet, die Einsatzstelle verlassen und die Fahrzeuge am Feuerwehrgerätehaus wieder einsatzbereit gemacht wurden, bereitete man den Einsatz zusammen mit dem BRK im Aufenthaltsraum der Feuerwehr nach. Dabei wurden die Teilnehmer für das professionelle Auftreten und den richtigen Einsatz der Geräte gelobt. Nach der Besprechung hob Kommandant Thomas Heindl hervor, wie gut die Zusammenarbeit mit dem BRK bei dieser Übung verlaufen sei und erwähnte in diesem Zusammenhang, dass für Pfingsten 2018 bereits die nächste 24-Stunden-Übung geplant sei.

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